"Sozioökonomische Rhythmusverse
auf urbanen Klangmustern."

Rapmusik in vielen Schichten.

Der Begriff des "kleinen Mannes"
ist im sozialgesellschaftlichen Kontext als kollektive Standesbezeichnung und Ausdruck der sozialen Zugehörigkeit zu verstehen. Bereits 1778 taucht der Begriff "die kleinen Männer" im Gefolge der französischen Revolution auf. In der Publizistik um 1848 erscheint "der kleine Mann" als Opfer von Ausbeutung und Willkür durch feudale Herrscher. In der durch starke Ungleichheit gekennzeichneten Gesellschaft am Ende des 19. Jahrunderts bilden die sozial Unterpriveligierten die Mehrheit und stellten somit den "Normalfall" dar. Infolgedessen wird "der kleine Mann" zunehmend zum Begriff für "einfache Leute" bzw. "Durchschnittsbürger". In der Marxschen Klassentheorie spricht man auch vom "Proletariat".

Geschlechterspezifität
Der Name "der kleine Mann" ist geschlechtsneutral zu verstehen. Da nicht nur männliche Wesen der prekären Schicht angehören gilt die Bezeichnung auch für Frauen und Transgender. Der soziale Status hängt heutzutage nicht mehr grundsätzlich mit dem Geschlecht zusammen.

Semantischer Kontext im Hip Hop
Einerseits ist die Rap-Szene dominiert durch narzistische Selbstdarstellung und Selbstüberhöhung, andererseits durch ausgeprägtes Selbstbewusstsein und Authentizität (Realness). "Der kleine Mann" verzichtet selbstgewusst auf falsche Fassaden und künstliche Imagedarstellung. Er bewegt sich im Alltag eher zwischen Fliessband und Schrottplatz statt zwischen Pelzhändler und Straßenstrich, frei nach dem Motto:
"Dreckige Hände sind ein Zeichen für sauberes Geld."